Blutegel-Therapie


Die Blutegel gehören zu den ältesten Heilmitteln, die wir kennen. Es gibt sie  schon seit 450 Millionen Jahren.  Die Wirksamkeit ist bei vielen Erkrankungen in zahlreichen Publikationen dokumentiert.

Im Egelspeichel (Saliva) finden sich über 200 aktive Substanzen.  Die Wirkstoffe im Speichel werden durch den Biss in die Wunde übertragen und zeigen verschiedenen  Wirkungen am Patienten. Diese können entzündungshemmend, antibiotisch, blutverdünnend, schmerzlindernd und mehr sein.

  

Ein kleines Multitalent aus der Natur.

Allgemeine Anwendungen

  • Bei allen Entzündungsprozessen
  • Arthritis und Arthrose
  • Wirbelsäulenerkrankungen –Spondylose, Bandscheibenvorfall, Cauda equnia
  • Ekzeme
  • Abszesse
  • Wundheilungsstörungen
  • Blutergüsse
  • Dysplasie
  • Erkrankungen der Sehnen
  • Ödeme
  • Bisswunden
  • Throbosen
  • Furunkel/ Karbunkel
  • Tendovaginitis

Anwendung am Pferd

  • Akute Hufrehe
  • Hufrollenerkrankungen
  • Sehnenverletzungen
  • Gleichbeinlahmheit
  • Gelenkerkrankungen akut/chronisch
    • Spat
    • Schale
  • Gallen - versuchsweise
  • Phlegmone
  • schlecht heilende Wunden
  • Kreuzverschlag
  • Nervenentzündungen

Anwendung am Hund

  • Sehnenverletzung - Tendintis / Tendovaginitis
  • Gelenkerkrankungen akut/chronisch
  • Othämatom
  • Dackellähme
  • Spondylose
  • Neuritiden
  • schlecht heilende Wunden
  • Narben

Allerdings gibt es auch Tiere an denen KEINE Blutegeltherapie durchgeführt werden kann. 

Kontraindikationen

  • Blutgerinnungsstörungen oder die Gabe von Medikamenten welche die Blutgeringung hemmen (Heparin/ Markurmar)
  • Alle Arten von Anämien
  • Akute Infekte
  • Diabetes mellitus
  • Immunschwäche
  • Dauertherapie mit Cortison (kurzfristige Gaben sind bedenkenlos)
  • starke Allergienneigung
  • Überempfindlichkeit gegen Heparin
  • Trächtigkeit
  • Maligne Tumore
  • schwere Organerkrankungen
  • Leukämie
  • Fieber, Infektionskrankheiten im akuten Stadium
  • Erysipel
  • Magengeschwüre
  • Histaminallergie oder gegen andere Wirkstoffe des Speichels
  • Keloidbildung

! Schmerzmittel enthalten manchmal blutverdünnende Substanzen! 

Mögliche Nach- und Nebenwirkungen

  • Rötungen
  • Lokaler Juckreiz
  • Bluterguss um Bereich der Bissstelle
  • Allergische Reaktion
  • Wundinfektion
  •       Wundheilungsstörung 
  • Narben
  • längere Nachblutung
  • Narben

Aufklärung vor der Behandlung

Vor jeder Behandlung steht die Diagnose. Diese sollte eindeutig gestellt und auch indikationsgerecht für eine Blutegelbehandlung sein.

Ein intensives Aufklärungsgespräch, sowie das Einverständnis des Tierbesitzers zur Behandlung sind Voraussetzung, um die Blutegel aktiv werden zu lassen.

 

Im Aufklärungsgespräch erhalten Sie Informationen über die Vorbereitung Ihres Tieres auf die Behandlung, über den direkten Ablauf, den Zeit- und Kostenfaktor und ganz wichtig über die Nachblutung, welche eine sehr wichtige und positive Position einnimmt.

Die Behandlung am Tier

Die Behandlung kann zwischen 30 und 90 Minuten dauern, ich bitte Sie sich drauf einzustellen.

Die Blutegel beißen bei behandelter Haut nicht oder nur sehr schlecht. Daher ist es besonders wichtig, dass die Haut frei von Chemikalien, Salben, Gels und Cremes und anderen stärkeren Geruchsstoffen (Öle) ist.  Dazu gehören auch alle Parasitenmittel gegen Milben, Flöhen und Zecken, Shampoos und anderen parfümierte Produkte.

 

Bevor die Egel angesetzt werden muss die Hautstelle vorbereitet werden. Gerne wasche ich die Beine nochmal mit warmem Wasser ab und rasiere das lange Fell etwas. Egel sind wechselwarme Tiere und beißen an der vorbereiteten Hautstelle normalerweise sehr schnell.

 

Jetzt lässt man sie saugen bis sie von alleine abfallen. Ein Egel saugt zwischen 20-60 ml Blut.

Die gleiche Menge an Blut wird bei der gewünschten Nachblutung nochmal aus der Wunde fließen.

Die Nachblutungszeit ist individuell verschieden und kann bis zu 12 Stunden andauern.  Je mehr Blut fließt desto besser wird der Wirkstoff im Körper verteilt.

 

Nach dem alle Egel abgefallen sind, lässt man die Wunde noch ohne Wundabdeckung. Den Hundebesitzern rate ich immer zu einem kleinen Spaziergang, da Bewegung die Wirkung der Behandlung noch verstärkt. Man kann einen lockeren saugfähigen  Verband anlegen damit das Blut aufgesaugt werden kann (KEIN Druckverband).

Nachsorge

Auf das sollten Sie nach einer Blutegelbehandlung achten:

  •  Kein Training am Tag der Behandlung- ein leichter Spaziergang mit dem Hund ist ok- Das Pferd gerne auf die Weide stellen
  • Die Wunde am besten offen lassen damit ein ungehinderter Blutfluss gewährleistet ist
  • Am nächsten Tag sollte das Fell und die Hautstelle vorsichtig mit warmen Wasser gereinigt werden
  • Die Tiere sollten nicht an der Wunde knabbern und stark belecken
  • Zeitnahe Wiederholung  in 7-14 Tagen

WICHTIG:

Bitte informieren Sie mich vor Behandlungsbeginn über bekannt Vorerkrankungen, Allergien und Medikamentengabe!

 

Die Blutegelbehandlung ist eine invasive Therapieform, welche guter Aufklärung sehr gewissenhafter Durchführung und intensiver Nachsorge bedarf.

 

Haben Sie Fragen oder einfach Interesse zur Blutegelbehandlung und zu den Kosten die entstehen? Rufen Sie mich einfach an oder schreiben  Sie mir eine E-Mail. Ich werde Ihnen sehr gerne alle Fragen beantworten.

 

klara@tierakupunktur-grasberg.com

0171/9146438

 

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Einverständniserklärung für den Tierbesitzer
Infoblatt Blutegel-Therapie.pdf
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